Kindergeschichten

Der Kleine Ben

Der kleine Ben war ein kleiner Junge der gerade in die Schule kam und mit seinen Eltern im Norden Israels in einer Siedlung zu Hause war. Neben der Siedlung gab es eine große Wüste aus Sand und Steinen. Jeden Tag ging Ben in die Wüste um zu spielen. Seine Spielkameraden waren die Steine, die dort überall herumlagen. Ben malte Gesichter auf die Steine und gab ihnen Namen und unterhielt sich mit ihnen.

Eines Tages fand er eine mittelgroße giftige Schlange zwischen den Steinen. Erschrocken lief Ben davon, denn er hatte Angst vor Schlangen. Nach einiger Zeit ging er wieder zurück, aber die Schlange war nun verschwunden. Am nächsten Tag ging Ben wieder zurück in die Wüste und fand die Schlange an derselben Stelle wie am Vortag. Die Schlange steckte Ben ihre lange Zunge aus und die Zunge war gespalten. Ben blieb ganz ruhig stehen, denn er wusste, wenn er sich nun bewegen würde, würde die Schlange ihn beißen. So stand er regungslos vor der Schlange und die Schlange begann zu sprechen.

So stand er regungslos vor der Schlange und die Schlange begann zu sprechen.

Sie bat Ben ihm Wasser zu geben, denn die Schlange war sehr durstig, weil es weit und breit kein Wasser gab. Ben glaubte sich verhört zu haben, denn er wusste: es gab keine Schlangen die sprechen konnten. Die Schlange sprach abermals zu ihm und meinte es würde ihm Glück bringen, wenn er ihr Wasser geben würde. Ben lief zurück zum Haus und füllte ein kleines Schälchen mit Wasser. Von nun an traf er die Schlange jeden Tag an derselben Stelle und jedes Mal bat die Schlange ihn, ihm Wasser zu bringen. So ging es über ein paar Wochen und Ben fragte die Schlange, welches Glück ihm denn nun verheißen sei und die Schlange erwiderte, dass er es bald mit eigenen Augen sehen würde.

Sieben Tage nachdem die Schlange ihm dies erzählte hatte fing es plötzlich an zu regnen und es regnete sieben Tage und sieben Nächte. Aus riesigen schwarzen Wolken ergoss sich der Regen im ganzen Land. Die Menschen konnten es nicht fassen, denn so viel Regen hatte noch keiner von ihnen gesehen. Als der Regen schließlich aussetzte wuchsen überall die schönsten Früchte, Gemüse und Blumen. Danach schien die Sonne sieben Tage und die Nächte waren sternenklar. Schließlich regnete es wieder sieben Tage und sieben Nächte und so ging es einige Wochen lang.

Überall konnten die Menschen nun mühelos ernten und neben der Siedlung von Ben gab es plötzlich einen großen See mit ganz vielen Fischen und die Menschen begannen zu fischen. In der Höhle, die es in der Wüste gab, fanden die Menschen plötzlich Edelsteine und sie verarbeiteten die Edelsteine zu schönen Schmuckstücken und verkauften sie in der ganzen Welt. Und in ganz Israel, wo ja immer Krieg herrschte, lebten plötzlich alle Menschen friedlich beieinander und trafen sich alle um gemeinsam zusammen auf den neuen grünen Wiesen zu essen.

Nun hatten auch die Schafe und die Ziegen genügend Futter, denn sie weideten auf den grünen Wiesen. Nachts tanzten und sangen alle Menschen zusammen in den Straßen und waren froh. Aber nur der kleine Ben wusste, warum alles so gekommen war und er erzählte niemandem sein Geheimnis.

Kindergeschichten

Die Kleinen Leute

Dieses ist eine Geschichte über die kleinen Leute aus Irland, wie man sie hier nennt. Die kleinen Leute sind Wesen aus einer anderen Welt – so ähnlich wie bei uns die Zwerge, aber die kleinen Leute sind noch kleiner und sie leben in der Unterwelt. Diese Geschichte spielt im Westen Irlands, wo der wilde Atlantik gegen die Felsen und die langen Sandstrände peitscht. Die grünen Weiden werden abgesteckt von kleinen Felsbrocken und auf den grünen Wiesen gibt es kleine Felsumhäufungen und innen drin leben die kleinen Leute.

Der Bauer Patrick nun besaß einige Weiden direkt am wilden Atlantik und in jeder dieser Weiden gab es kleine Haufen von Felsen, kleine Erdwälle, wo die kleinen Leute lebten, wie er meinte. Niemand durfte dort hinein, denn das würde Unglück bringen. Alle Menschen in Irland kannten diese Geschichte. Aber Joseph, ein kleiner rothaariger Junge mit Sommersprossen, wollte wissen, ob das auch wirklich stimmen würde. Er wollte unbedingt die kleinen Leute treffen. Es war eine dunkle Novembernacht im Westen Irlands. Man konnte nirgends ein Licht erspähen. Nur die hellen Sterne brachten ein wenig Licht in die stockfinstere Nacht.

Neben den Weiden lag das tiefdunkle Moor und der kleine Joseph konnte die Moorgeister deutlich hören, die dort umher spukten. Er hatte Angst, doch trotzdem beschloss er in einen der Wälle einzudringen. Er packte ein wenig Essen und etwas zu trinken in seinen Rucksack und ging zu einem der Wälle und durchschritt eine tiefdunkle Höhle. Joseph hatte eine kleine Taschenlampe bei sich und trat ein. Er konnte die Hand vor Augen nicht sehen, so dunkel war es hier. Als er immer weiter in die Höhle vordrang hörte er Musik. Es war irische Musik und Joseph wunderte sich. Schließlich kam er in einen kleinen Saal, wo viele kleine Leute beieinander saßen, die Musik machten und sangen.

Unbemerkt setzte Joseph sich zu ihnen. Plötzlich stand der älteste der kleinen Leute auf. Er hatte einen langen weißen Bart. Er fragte Joseph wer er sei und, was er hier zu suchen hätte. Joseph meinte nur, er sei Joseph, der Enkel vom Bauer Patrick, und er wollte das Geheimnis der kleinen Leute ergründen. Da meinte der Älteste, Joseph solle sich nur zu ihnen gesellen und der Musik lauschen. Joseph saß ganz still und lauschte der Musik. Als sie verklungen war setzten alle kleinen Leute sich zusammen und erzählten alte Geschichten. Sie erzählten die Geschichte der Königin Tara, die oben auf dem Berg begraben sei. Jeder Mensch der den Berg erklomm sollte einen Stein mit hinauftragen um ihn auf das Grab von Königin Tara zu schichten. Joseph wusste, dass schon ganz viele Steine auf dem Grab von Königin Tara lagen. Der Älteste der kleinen Leute fragte Joseph, ob auch er schon ein Stein auf das Grab von Königin Tara gelegt hätte, aber Joseph verneinte. Da meinte der Älteste, dass Joseph, wenn er die Höhle der kleinen Leute verließ, sich doch bitte auf den Weg machen solle um dies zu tun, denn nur dies könne ihn vor großem Unglück bewahren.

Joseph begab sich zurück zum Haus seiner Großeltern, dass den wilden Atlantik überblickte und es war immer noch eine stürmische Nacht. Am nächsten Tag jedoch schien die Sonne vom Himmel und das ganze Land war rein gewaschen. Da ging Joseph mit einem Stein hinauf auf das Grab von Königin Tara und schichtete ihn auf ihr Grab. Er drehte sich um und eine liebliche Stimme gebot ihm Einhalt. Es war die Stimme der Königin Tara. Joseph drehte sich um und sah eine wunderschöne Frau mit langen dunklen Haaren und einer Haut wie aus Ebenholz. Königin Tara segnete ihn und seine Familie. Joseph lief in Windeseile den Berg hinab zu seinen Großeltern. Die Großeltern erwarteten ihn schon und erzählten ihm, dass ein großes Wunder geschehen sei.

Die Großeltern erwarteten ihn schon und erzählten ihm, dass ein großes Wunder geschehen sei.

Die Vieherde hatte sich plötzlich verdoppelt und auf der anderen Weide gegenüber vom Farmhaus würden plötzlich viele Pferde grasen. Das Farmhaus selbst war wie durch ein Wunder plötzlich schneeweiß gestrichen worden und aus dem Wasserhahn kam plötzlich richtiges Trinkwasser, nicht das rote Moorwasser wie sonst. Außerdem lagen plötzlich auf dem Wohnzimmertisch überall Geldscheine und die Familie war nun nicht mehr arm. Joseph wusste, dass er dies den kleinen Leuten und der wunderschönen Königin Tara zu verdanken hatte und er dankte dem Himmel und dem lieben Gott für sein Glück.

In der nächsten Nacht träumte er von den kleinen Leuten und Königin Tara in einem dunkelgrünem Samtgewand strich ihm sanft übers Haar. Am nächsten Tag blühten im Garten überall die schönsten Blumen obwohl es doch mitten im November war.